1953 – 1968 Kegelverein BSG Post Hermsdorf

 
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Gegründet wurde die damalige "BSG Post Jena" im Jahr 1951. Durch die Wende wurde 1990 der Verein in "Postsportverein Jena" umbenannt.
Die Gründung der „BSG Post Hermsdorf“ erfolgte am 02.02.1953. Über die Auflösung ist gegenwärtig nichts bekannt. Gründungsmitglieder waren:

 

Borz, Karl
Dämmrich, Werner
Derwein, Traudel
Gässner, Horst

Hoffmann, Josef
Kattge, Walter
Schäller, Martin
Scheffel, Reinhardt

Schweitzer, Kurt
Spath, Georg
Thomas, Kurt
Zeiner, Hans

 


Mitglieder - Foto 1963 von links:
Wakke, Arno | Henning, Horst | Spath, Georg | Schumann, Kurt
Zeiner, Hans | Kattge, Walter | Gässner, Horst | Geschke, Walter

 

Die BSG Post Hermsdorf verfasste jährlich „Dokumente“ über die BSG. Meist für Jahres Abschlussfeiern. Von diesen blieben eine Anzahl erhalten. Die Inhalte wurden teil als Liedtexte (ähnlich Küchenlieder) oder Beiträgen zu „Klassentreffen“ verfasst. Historische Zusammenhänge, außer den Mitgliedern der damaligen Zeit, gibt es leider nicht. Eine Ausnahme bildet die Festschrift zum 10jährigen Jubiläum 1963. Den historischen Teil geben wir nachfolgend wieder. Beispiele zu den Dokumenten sind in beigefügten PDF-Dateien zu erkennen.

 

 

1953

1959

1960

1961

1962

1963

1966

1968

Borz, Karl

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Dämmrich, Werner

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Derwein, Traudel

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Gässner, Horst

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Geschke, Walter

 

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Henning, Horst

 

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Heuschkel, Waldemar

 

 

 

 

 

 

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Hoffmann, Josef

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Hoppert, Gerhard

 

 

 

 

 

 

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Kattge, Walter

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Schäller, Martin

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Scheffel, Reinhardt

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Schröder, Erich

 

 

 

 

 

 

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Schröder, Klaus

 

 

 

 

 

 

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Schumann, Kurt

 

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Schumann, Frau

 

 

 

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Schweitzer, Kurt

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Spath, Georg

 

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Thomas, Kurt

 

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Thomas, Kurt

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Urban, Arno

 

 

 

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Wakke, Arno

 

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Zeiner, Hans

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Vorrede des Vorstandes Kurt Schumann zur Festschrift 1963

Nicht abseits stehen vom Sport, das war der Gedanke der Postler vom Postamt Hermsdorf (Thür) im Jahre 1953.
Ob alt oder Jung, die Sportgemeinschaft auf der Asphaltbahn nahm ihren Anfang. Nicht zuletzt sollte der Sport allen Beteiligten einmal in der Woche eine sinnvolle Freizeitgestaltung geben.
Von Jahr zu Jahr wurden die Leistungen besser. Den Durch­bruch zu gleichmäßig guten Leistungen erzielten wir schließlich in sportlich fairen Kämpfen auf der Kegelsportstätte im Hermsdorfer Rathaus, die auch die Voraussetzungen dafür aufweist.
Viele Sportfreunde, die 1953 mit begannen, sind inzwischen ausgeschieden, Jedoch neue kamen zu uns. In Ehren gedenken wir unseres verstorbenen Sportkameraden Kurt Thomas, der uns allen immer in guter Erinnerung bleiben wird.
Wie wir alle wissen, unser Kegelsport begeistert uns, und so freuen wir uns immer wieder, wenn trotz zahlreicher Schwierigkeiten unserer jetzt bestehenden Stammmannschaft ihre Übungsabende durchführen kann. Wir wollen jedoch auch nicht den schönen und gelungenen Jahresabschluss feiern vergessen, wo wir zusammen mit unseren Ehefrauen auch in gesellschaftlicher Weise nicht zu kurz kamen.
So können wir feststellen, dass alle Sportfreunde durch ihre aktive Mitarbeit im Sportgeschehen auf der Asphaltbahn ihren Teil dazu beigetragen haben.
Besonderen Dank aber unseren Sektionsleiter, Sportfreund Hans Zeiner, der sich Jederzeit für die Gestaltung der Sportabende, für die Verwaltung der Kassengeschäfte und im Allgemeinen dem Aufbau und Zusammenhalt unserer Sportgruppe gewidmet hat.
Die Worte „In einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist“ sollen uns Richtschnur und Ansporn für unsere weitere Sportarbeit sein.
So sage ich allen Sportfreunden nochmals Dank und Anerkennung. Herzlichen Glückwunsch zum 10-jährigen Jubiläum!
Gleichzeitig verbinde ich damit meine Wünsche für alle Sport­freunde unserer BSG sowie auch ihren Familien für Gesundheit, Schaffenskraft und weitere schöne Erfolge.
Zur Förderung des Volkssportes – Kegeln – und auf gute Sportkameradschaft ein kräftiges
„Sport frei“ Euer Sportfreund
gez. Kurt Schumann
Leiter des Postamtes


Auszug aus der Festschrift von 1963 zum 20jährigen Bestehen

Am 01.02.1953 wurde die BSG Post Hermsdorf gegründet. Den Anlass dazu gab das Hauptpostamt Jena. Bei der Gründungsversammlung waren die Kollegen Borz, Karl
Dämmrich, Werner - Derwein, Traudel - Gässner, Horst - Hoffmann, Josef - Kattge, Walter - Schäller, Martin - Scheffel, Reinhardt - Schweitzer, Kurt - Spath, Georg -
Thomas, Kurt und Zeiner, Hans zugegen.

Wir waren also 12 Sportinteressierte, die sich dem Kegelsport verschreiben wollten. Mit Eifer ging es ans Werk, doch der Anfang war schwer. Zunächst trainierten wir auf der alten verfallenen Bahn in der Zentralhalle. Die Bahn war so schlecht, dass die Kugel bis zu 30 cm hochsprang. Immer wieder mussten die großen Löcher im Asphalt zugemacht werden. Ein ernsthaftes Training war nicht möglich. Die Kugel lief ihren eigenen Weg. Dementsprechend waren auch die Ergebnisse. Wir versuchtes es dann auf einer Bahn in Klosterlausnitz. Auch hier konnte von einem besseren Erfolg keine Rede sein. Die Kugel lief wegen der Hügel im Asphalt kreuz und quer über die Bahn in ein Wasserloch. Das Wasser spritzte mitunter 1 m hoch und der Aufsteller musste ausreißen, wenn er nicht vollständig durchnässt werden wollte. Das wurde zwar alles von uns als Humor betrachtet, aber ein ernster Kegelsport war es nicht. Es wurden gewaltig viel Ecken geschossen, manchmal bis 20 Stück pro Abend. Die Ecke kostete 5 Pfennig, sonstige Fehler wurden überhaupt nicht berechnet. Der Kassierer, ein Sportfreund, der gerade Lust dazu hatte, nahm eine alte Zigarrenkiste dahinein wurden dann die Fünfer gelegt. Von einer übersichtlichen Kassenführung, die auch kontrolliert wurde, konnte keine Rede sein.
Was aber die BSG wirklich besaß, konnte keiner feststellen. Wir zogen wiederum auf die Bahn in der Zentralhalle. Nachdem wir dieselbe gründlich gesäubert hatten ging es wieder einigermaßen. Wir hatten uns oft bemüht, mit auf der Rathausbahn zu kegeln, leider vergebens. Wir mussten also in der Zentralhalle noch einige Zeit aushalten. Die Kassenführung blieb unübersichtlich. Es gab Mitglieder, die mit 20,- DM im Rückstand waren. Zum Beispiel mussten wir einmal eine Nachnahme abschicken, an ein Mitglied in Höhe von 28,- DM. Mit der Zeit hatten auch einige die Lust verloren und schieden aus der BSG aus. Auch aus dienstlichen Gründen, wie Versetzungen, Entlassungen aus dem Dienst, fanden statt. Also ein kleiner Reinigungsprozess, welcher der BSG nicht schadete. Es kamen andere Sportfreunde hinzu: z.B. der Sportfreund Kurt Schumann, als Leiter des Amtes und Förderer der BSG, sowie Sportfreund Horst Henning. Wenn wir bisher bis 14 Mann zählten, waren es von da ab nur noch 7 bis 10 Sportfreunde, aber diese waren aktiv. Es ging vorwärts.
Ja wir konnten sogar das erste kleine Preiskegeln mit Frauen durchführen, noch im Keller der ZentralhaIle, mit etwa 60,- DM in der Kasse. Aber auch das wurde besser, nachdem eine ordnungsgemäße Kassenführung eingerichtet wurde. Es wurde ein Kassenbuch geführt und jeder Pfennig, Ein -und Ausgabe genau gebucht. Jeder Sportfreund hat das Recht zur Einsichtnahme ins Kassenbuch und kann sich von unserem Reichtum überzeugen. An jedem Monatsende hat der Kassierer das Buch vorzulegen, zur Prüfung durch die Mitglieder bzw. dem Sportfreund Schumann, der nun im Laufe der Zeit amtlicher Kassenprüfer geworden ist und auch das Vertrauen der Spottfreunde genießt. Der Erfolg blieb nicht aus. Es konnte auch mi 1 Satz Kegel mit Kugeln gekauft werden, allerdings mit Unterstützung der BSG des HPA Jena. Da der Kegelsport ein teurer Sport ist wurden alsbald die Beiträge erhöht. von 80 Pfennig auf 1,30,- DM pro Monat. Für den Aufsteller bekamen wir pro Stunde 1,50 DM aber zahlen mussten wir 2,- DM ohne Bahnkosten.
Das schon unter den Sportfreunden, eine gewisse Freude und Begeisterung vorhanden war, bewies auch, dass alle von sich aus freiwillig den außerordentlichen Beitrag von 50 Pfennig zunächst auf 1,- DM und später auf 1,50 DM festlegten. Wir bezahlten außerdem für eine Neun 50 Pfennig und für die Ecke 20 Pfennig. Heute wird die Neun als gutes Können gewertet und die Ecke mit 50 Pfennig bestraft. Deshalb gibt sich jeder Mühe, nur gute Ergebnisse zu erzielen und das Kegeln wirklich ernst zu nehmen. Endlich war es uns auch gelungen, auf der Rathausbahn zu Kegeln. Wenn wir zuvor als wilder Haufen bezeichnet wurden, was wir waren, so wurden wir bald ernst genommen, denn auf eine gepflegte Kegelbahn, kommt man ja zu viel besseren Ergebnissen. Das zeigte sich nach bald bei uns, es wurden immer bessere Erfolge erzielt. Allen Sportfreunden gelang es zum Beispiel an einem Abend 2 Neunen hintereinander zu schieben, oder 6, 7, ja 8 Neunen an einem Abend (Sportfreund Schumann) oder 2 x drei Neunen hintereinander (Sportfreund Kattge). Das ist Klasse!
Um den Ansporn noch zu erhöhen, wurden Wanderpreise eingeführt. Die wir war selbst bezahlen mussten, aber es wurde auch freudig darum gekämpft, allerdings musste man da regelmäßig zum Kegelabend erscheinen, denn es geht ja auch um wertvolle Punkte. Da nun die jüngeren Sportfreunde im Allgemeinen sowieso besser sind, wurden zwei Abteilungen gebildet, die Junioren und die Senioren. Jede Abteilung kämpft um einen eigenen Wanderpreis, welcher 2 x hintereinander, oder 3 x im Ganzen gewonnen werden muss.
So hat sich die BSG - Post nach anfänglichen großen Schwierigkeiten doch langsam zu einer guten Sportgemeinschaft entwickelt, in der nur ein guter Kegelsport ausgeübt wird. Es wird z.B. während des Segelns jeder Genuss von Alkohol gemieden was anfänglich nicht der Fall war.
Wenn wir damals nur 10 Kugeln in die Vollen und dann nur Spiele machten, so gibt es heute keinen Kegelabend mehr unter 100, mancher Sportfreund klagte am anderen Tag über Muskelkater, was sehr gesund sein soll. Bei den Resultaten die jetzt erreicht werden, z.B. mit 10 Kugeln in die Vollen 68 Holz, oder bei 50 Kugeln 60 Holz im Schnitt, oder beim Abräumen 29 H. Schnitt, oder wenn von einzelnen Sportfreunden an einem Abend geschoben wurden, zeigt sich doch das man auf einer guten Bahn auch gut kegeln kann. Eine Kampfmannschaft konnten wir bisher aus dienstlichen Gründen nicht aufstellen, wohl aber führten wir Freundschaftskämpfe durch, wobei wir nicht schlecht abschnitten.
Außerdem veranstalteten wir jedes Jahr ein Preiskegeln für Männer und Frauen, wobei gute Resultate erzielt wurden und Preise zur Verteilung kamen, von 10,- bis 25,- DM. (Beim ersten Kegeln 50 Pfennig bis 3,- DM)
Außerdem machten wir eine Busfahrt nach der Schmücke, die ja wohl allen gefallen hat. So veranstalteten wir bisher 7 Preiskegeln. Die Gewinner der ersten Preise waren bei den Männern Horst Gässner, 2 x Host Henning , 1 x Kurt Thomas, 1 x Hans Zeiner und Kurt Schumann. Bei den Frauen: Frau Schumann und Frau Geschke je1 x sowie Frau Zeiner 4 x.
Im Laufe der Jahre konnten wir uns 3 Sätze Kegel mit Kugeln zulegen, sodass wir nicht mehr von einer anderen BSG abhängig waren. Auch eine große verschließbare Holzkiste ist unser Eigentum. Außerdem erhielt jeder Sportfreund (mit Unterstützung des HPA Eisenberg) einen kompletten Sportanzug kostenlos zur Verfügung gestellt.

Wir können also heute den Aufbau der BSG- - Post Hermsdorf als vollzogen bezeichnen. Dank all den Sportfreunden, die mit Eifer und Ausdauer dabei waren.
So wollen wir nun auch in Zukunft unserm Kegelsport treubleiben, denn Sport und Spiel tragen zu einem bewussten, disziplinierten Leben bei.

Unser Wahlspruch für 1963 soll lauten: Durch Übung zum Erfolg
Sport Frei
gez. Hans Zeiner

 
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1953 - 1963 Zehn Jahre BSG Post 1965 Abschluss
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